Um die Halbinsel Istriens gibt es zahlreiche Tauchplätze. Bunte Korallen
und Fische wie im Roten Meer sind zwar nicht zu sehen, aber Wracks die sich
nicht zu verstecken brauchen. Die Halbinsel selbst hat einiges an Sehenswürdigkeiten
zu bieten, z.B. Die Städte Vrsar, Rovinj und Pula.
Es werden keine Easy Dives angeboten. Zwar bieten die Tauchbasen meist nachmittags
leichte Tauchgänge in mittleren Tiefen an, aber die Sichtweiten liegen oft unter
10 Meter und bunte Korallen sucht man hier vergebens. Die verbreitete Schleppnetzfischerei
hat ihre Spuren hinterlassen. Oft jedoch findet man in kleinen Nischen und Höhlen
Conger und Langusten. Die Vormittagstauchgänge gehen meist zu den Wracks, die
fast immer im 40 Meter Bereich liegen. Einige Erfahrung mit Wracks und Dekotauchgängen
ist daher unbedingt erforderlich. Es werden 10, 12, 15 und 20 Liter Flaschen
angeboten.
Desweiteren besteht die Möglichkeit mit Nitrox zu tauchen. Eine entsprechende
Ausbildung wird vorrausgesetzt bzw. angeboten. Die Ausbildung erfolgt nach ANDI
(American Nitrox Divers International) Richtlinien. Problematisch ist die derzeitige
Flugsituation. Es werden nur noch Linienflüge durchgeführt. Der Flugpreis ist
dementsprechend hoch. Günstiger kommt man dem Auto dorthin. Die Hotelpreise
sind günstig, sollten allerdings vorgebucht werden.
Insgesamt ein schönes Tauchrevier für den nicht durch Ägypen oder Malediven versauten Taucher. Hier gibt es Wracks pur in echtem Zustand. Das Tauchen ist nicht ungefährlich und sollte nur erfahrenen Tauchern vorbehalten sein. Wer die Wracks länger besuchen möchte sollte mit Dekostops nicht unter 9 Meter rechnen. 15 und 20 Liter Flaschen sowie Nitrox sind auf der Basis vorhanden. Es gibt fast keine Einschränkungen seitens der Tauchbasis wenn der Taucher die nötige Erfahrung vorweisen kann.
Taucher unterhalb diesen Anforderungen haben die Möglichkeit von geführten Tauchgängen mit einem Tauchlehrer- oder Tauchlehrerassistenten der Tauchbasen.
BITTE BEACHTEN
Sollte an den Wracks Munition gefunden werden, wird dringend davon abgeraten diese zu berühren. Demontage und Mitnahme von Wrackteilen wird von der kroatischen Regierung mit Geld- und Gefängnisstrafen geahndet.
Eine Beschreibung und Bilder von Vrsar findet ihr bei meiner Urlaubsbeschreibung zu Vrsar.
Rovinj (12 000 Einwohner), ein bekanntes touristisches Zentrum, liegt an der
Westküste der Halbinsel Istrien rund hundert km südlich von Triest (Italien).
Der Bahnhof ist in Kanfanar (17 km) der Flughafen in Pula (30 km). Mediteranes
Klima mit milden Wintern und warmen Sommern ermöglicht ganzjähriges Tauchen.
Die Geschichte Rovinjs reicht bis ins 3. Jahrhundert zurück. Im 17. und 18.
Jahrhundert war die Stadt der größte Fischer- und Seeort in Istrien. Seither
entwickelte sich der bekannte Seekurort zu einem Tourismuszentrum. Die Suche
nach einzigartigen Landschaften für seine Geschichten führte auch Jules Verne,
den Vater der Science-Fiction-Literatur, nach Istrien. Ein Teil seines Romanes
„Matthias Sandorf“ spielt in Rovinj.
Die Stadt ist reich an Kulturdenkmälern, die vom 13. bis zum 18. Jahrhundert
erbaut wurden. Das Stadtbild wird von der Barockkirche der „Heiligen Euphemia“
geprägt. Rovinj mit seinen dreizehn Inseln und Inselchen, zahlreichen Stränden,
Buchten, Parkanlagen und anderen wunderschönen Landschaften bietet Erholung
und Erlebnis zugleich. Für jede Altersgruppe und während aller Jahreszeiten
ist Rovinj eine Stadt der Stimmung und des Lebens. Ein großzügiges Sportangebot,
die prächtige Naturkulisse, seine Künstler und Kunstausstellungen, Pop- oder
klassische Musikveranstaltungen oder der Charme seiner Architektur bieten für
Jeden etwas.
Pula ist eine altrömische Metropole die gerade 3000 Jahre alt wurde. Sehr sehenswert sind das Colloseum, das Forum mit Tempel und Kirchen, und verschiedene Museen.
Die Unterwasserflora und -fauna ist rund um Vrsar typisch für die Adria: Fischschwärme unterschiedlichster Art, Congeraale, Hummer, Drachenköpfe, Oktopusse, Sepias, Seepferdchen, Bärenkrebse, Seespinnen, Seesterne, Seehasen, Schwämme, Röhrenwümer, Seegraswiesen usw. Und mit ein bischen Glück kann man auch Delphine und Wasserschildkröten beobachten.
Von Vrsar, Rovinj und Pula aus sind etwa 25 interessante Tauchplätze innerhalb 15 - 120 min Anfahrtszeit mit dem Boot bequem erreichbar. Darunter befinden sich unter anderem diverse Wracks.
Alle Beschreibungen und Angaben sind ohne Gewähr. Für Unfälle oder erfolglose Tauchgänge die Aufgrund der hier gemachten Beschreibungen zustande gekommen sind oder für Unterschiede/Änderungen die von den Beschreibungen abweichen kann ich keine Verantwortung, Haftung oder ähnliches übernehmen. Alle Angaben sind mit besten Wissen und Gewissen gemacht, aber sicher nicht fehlerfrei.
* Diese Wracks und Tauchplätze habe ich bereits selber betaucht.
Die Beschreibungen basieren sowohl auf eigene Tauchgänge, als auch auf Beschreibungen von Freunden und Bekannten. Da ich noch keine UW-Kamera habe, sind diese Aufnahmen von einem Freund übernommen.
[1] Beschreibung von Divemaster Andreas Pudenz
Der Einstieg zu diesem Tauchgang erfolgte vom Strand des Starfish Divecenters
aus. Die Bucht selbst ist nicht sehr spektakulär, aber für Anfänger
oder diejenigen die nach längerer Pause einen Übungstauchgang machen
wollen gut geeignet. Sie ist bis zu ca. 12m tief. In der Bucht liegt das "Wrack"
eines kleinen Holzruderbootes. Man findet es, wenn man vom Ufer aus gerade in
Richtung der nähesten Insel hinaustaucht. Es ist allerdings kaum etwas
zu sehen, da es fast vollständig von Sand bedeckt ist.
Von dort aus liegt rechts ein relativ bewachsenes Stück Meeresboden. Linkerhand
wird es zwar etwas tiefer, aber dort ist hauptsächlich Sand, der durch
die Strömung oftmals sehr aufgewirbelt ist. Meiner Meinung nach, lohnt
es sich nicht sehr weit rauszutauchen, da dort nicht mher zu sehen ist, sondern
vielmehr etwas mehr in Ufernähe zu bleiben, da hier viel mehr an Fischen
und Pflanzen zu sehen sind und die "Landschaft" attraktiver erscheint.
Da man sich hier in einer Tiefe von 1 - 4m bewegt ist die Tarierung manchmal
etwas kniffelig. Zu sehen sind Petermännchen, Wachsrosen, Pfauenfederwürmer,
Seescheiden, Sepias und Sepias. Es wurde auch schon von Congeraalen berichtet.
Die Bucht ist auch sehr gut für Nachttauchgänge, die auch von der
Tauchbasis aus angeboten werden. Den Berichten zu Folge sollen diese sehr schön
sein.
Der zweite Tauchgang des Tages war an einem Riff westlich vor der Insel Sturag. Im Norden liegt die rote Insel (der Name stimmt mit dem Erscheinungsbild nicht überein *g*); im Süden grenzte eine weitere Insel das Gebiet ab. Vom verankerten Tauchboot aus taucht man ohne Leine ab. An dieser Stelle war das Meer gerade 3-5 m tief. Dafür herrschte eine starke Strömung aus WNW. Von hier aus taucht man in nördlicher Richtung bis zu einer Abrisskante. Ab dort ist das Meer ca. 8-18m tief und die Strömung nicht so stark, dafür aber wechselnd aus verschiedenen Richtungen. An einer Stelle der Abrisskante liegen große Felsblöcke die sehr schöne Canyons mit schönen Bewuchs bilden. Durch sie gelangt man auf die Fläche des Riffes. Es löhnt sich aber nicht so sehr die ganze Fläche zu betauchen, sondern in der Nähe der Canyons und der Abrisskant zu bleiben, da hier die Strömung geringer ist und die Unterwasserlandschaft mehr zu bieten hat. Zu sehen sind die für die Adria typischen Fische und Pflanzen. Mir selbst ist dort einmal eine große blauumrandete Qualle begegnet, die für mich das Highlight des Tauchganges darstellte.
Einer der schönsten Tauchplätze an denen kein Wrack liegt. Im oberen Bereich
gibt es einen Eingang zu einer kleinen Höhle mit einer Öffnung zum freien Himmel.
In einer Tiefe von 7 - 16 mtr. eine weitere Höhle und eine Grotte die beide
sehr leicht zu betauchen sind. Die Höhlensysteme sind sehr schön Bewachsen.
Regelmäßig sind dort Hummer und Conger anzutreffen.
Auf 26 - 30 m Tiefe findet man eine interessante Felswand mit Dorschschwärmen.
Zu beachten sind die häufig wechselnden Strömungen
Außengelagerte Felsgruppe. Tiefe von 20 mtr. - 30 mtr.. Ca.100 mtr. lang und 10 mtr. breit. Conger, Hummer, Dorschschwärme und mit etwas Glück Katzenhaie. Nur geeignet für kleinere Gruppen da meist eine stärkere Strömung herrscht.
Felsterasse zwischen großer und kleiner Figarola mit Austernbewuchs im oberen Bereich. Max. Tiefe 18 mtr. Westliche und Südliche Seite der kleinen Figarola mit Felsterassen im oberen Bereich. Sandgrund im unteren Bereich. Max Tiefe ca. 25 - 30 mtr. Größere Felder von Röhrenwürmern, Heringskönige, Conger und Hummer.
Steilwand bis ca. 25 mtr. Tiefe. Im oberen Bereich Fels, ab 10 -15 mtr. in Sandgrund übergehend. Überhänge mit sehr schönem Bewuchs, Sepias, Hummer und Conger.
Schöner Nachttauchplatz mit leicht zerklüftetem Gelände. Max.Tiefe 12 mtr. Nachts viele Seespinnen, kleine Drachenköpfe, Sepias und Kalamare.
Stark zerklüftete flach abfallende Felslandschaft in Sandgrund übergehend. Max. Tiefe 27 mtr. Ideales Übungsgelände für Anfänger.
Insel mit sehr schöner Bucht im südlichen Bereich die auch zum Landgang mit Grillen einlädt. Der Tauchplatz ist geprägt von großen Steinblöcken die noch aus der Zeit eines Steinbruches stammen. Bis 17 mtr. Tiefe Fels dann flach abfallender Sandgrund bis 30 mtr. Sehr schöner Bewuchs, Fischschwärme, gelbe Nacktschnecken, Sepias und Knurrhähne.
Dieser Tauchplatz ist Ideal bei starkem Wind der von der Seeseite weht. Bis 10 mtr. leicht abfallender Fels dann übergehend in Sandgrund. Tiefe ca. 17 - 20 mtr. Fischschwärme, Seespinnen, Sepia und Hummer.
Dieser Tauchplatz liegt beim Leuchtturm der aus der österreichisch-ungarischen
Monarchie stammt. Flach abfallende Felslandschaft in Sandgrund übergehend. Tiefe
ca. 20 m Schöner Bewuchs, Hummer, große Seespinnen. Gefahr durch wechselnde
Strömungen Schiff- und Bootsverkehr.
Schönes großes Riffplateau am offenen Meer. Tiefe 12 - 35 m Schöner Bewuchs und viele Fische
Der Tauchplatz Riff Stoja verläuft in Ost-West Richtung entlang dem Campingplatz Stoja auf der gleichnamigen Halbinsel gelegen. Geankert wird bis auf 10 m Tiefe und das Riff fällt anfangs relativ sanft und dann steil auf ca. 28 m ab und wird am Sockel von Sandboden begrenzt. Getaucht werden kann in beide Richtungen. Es finden sich in der Steilwand viele Nischen, Löcher und Überhänge unter denen dann gelegentlich kleinere Hummer, Krebs und Garnelen zu finden sind. Grosse Fischschwärme ziehen gelegentlich vorbei, da das Riff entlang der Hauptstromrichtung verläuft. Unterhalb des Campingplatzes (Tauchrichtung West) findet sich reichhaltiger Zivilisationsmüll vom Campingplatz der verschiedenen Tieren Unterschlupf bietet. Der Platz eignet sich aufgrund der relativ geringen Ankertiefe auch gut für Schulungen.
Der Tauchplatz Kanjon verläuft entlang eines Riffes. Der Name leitet sich von einer Canyon ähnlichen Einschnitt in die Steilwand ab. An dieser Stelle befanden sich Bunkeranlagen aus dem II. Weltkrieg. Einer der Bunker wurde gesprengt = Kanjon. Vom anderen sind noch die Rest in Form einer quadratischen Höhle über dem Wasser sichtbar.
Das Riff verläuft ziemlich exakt in Nord-Süd Richtung und wird i.d.R. in Richtung Süden betaucht. Es fällt von ca. 6 m (Ankerplatz) ziemlich steil auf 32 m ab und wird durch auslaufenden Sandboden nach Westen hin begrenzt.
In kleinen Nischen und Überhängen findet sich eine reichhaltige Flora. Aufgrund der Lage des Riffes entlang der Hauptstromrichtung sind hier grosse Fischschwärme (Sardinen, Gelbstreibenbrassen, Zweibindenbrassen, Punktbrassen) vorhanden. Desweiteren verstecken sich in den Nischen Garnelen, Hummer, Langusten und gelegentlich trifft man auch einen Octopus.
Aufgrund der exponierten Lage des Riffes entlang einer Steilwand des touristischen Zentrums Verudela findet man auch jede Menge Zivilisationsmüll.
Geankert wird an der nördlichen Spitze der Insel Fraskeri auf ca. 7 m Tiefe. Der Name der Insel leitet sich von der nördlich gelegenen Insel Frasker ab. Hier befand sich im Mittelalter eine Einsiedelei, welches von einem Patre = Frasker in Kroatisch gewohnt wurde. Eine Kirche und Gebäude sind heute noch auf der Insel sichtbar. Die Insel selbst gehört zu der Schiffswerft Uljanik, Pula und wird als Urlaubsquartier (Zeltplatz) für Mitarbeiter genutzt. Zur Insel gibt es regelmässigen Schiffsverkehr vom Hafen Veruda aus (Fahrtzeit ca. 10 Min.).
Der Ankerplatz befindet sich über einem Plateau mit ca. 6 m Wassertiefe. Von diesem Plateau aus taucht man in westliche Richtung und kommt an einen Steilhang der bis auf 30 m abfällt. In diesem Steilhang gibt es insgesamt vier Höhlen. Die Höhlen sind relativ einfach zu betauchen, allerdings für Personen mit Klaustrophobie auf keinen Fall zu empfehlen (regelmässig gibt es tödliche Unfälle hier). Je nach Lichteinfall ist auch das Ende der Höhlen nicht immer sichtbar, so dass in das Dunkle eingetaucht wird. Geeignete Lampen sind für diesen Tauchplatz unerlässlich. Die Höhlen sind wunderschön mit verschiedensten Korallen bewachsen und gelegentlich trifft man hier auch auf Zitterrochen, die sich in Nischen innerhalb der Höhlen auf dem Sandboden zur Ruhe niedergelassen haben.
Wer nicht die Höhlen betauchen möchte kann sich des Riffes in Nord-Süd Richtung tauchen. Hierbei gibt es auch sehr viel zu entdecken und die kleineren Nischen und Überhänge des Riffes sind lohnenswerte Ziele. Aber auch hier erschliesst sich die Schönheit des Riffes nur mit der Lampe. Gelegentlich sieht man Hummer, Langusten, Bärenkrebs. Grosse Fischschwärme (Brassen aller Art, Sardinen, ...) ziehen vorbei. Leider wird der Tauchplatz sehr oft von allen möglichen Basen Pulas angefahren. Gedrängel bei den Höhlen ist besonders in der Hochsaison möglich.
Direkt vor dem Leuchtturm an der Südseite der großen Brijuni-Insel liegt der Tauchplatz Peneda. Kurz vor dem Abtauchen erscheint der Wächter des Nationalparks und überprüft das Tauchschiff, die Genehmigungen und Brevets. Es erscheint nicht angeraten, dort mit einem eigenen Schiff zu tauchen, da die Parkverwaltung sehr aufmerksam ist.
Das Riff fällt leicht von 7 m auf 30 m Tiefe ab. Es ist sehr zerklüftet und die Strömungen haben große Löcher und Spalten ausgespült, evtl. wurden hier auch Versuche mit Sprengstoff gemacht, da viele Löcher vertikal 2 - 4 m tief in den Fels hineinreichen. Hier gibt es sehr viel und großen Fisch. Es ist eine wunderschöne, wild bewachsene Unterwasserlandschaft mit Portalen, Schluchten und Durchbrüchen.
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